
Darmkrebs/ Kolonkarzinom

Beschreibung bei Darmkrebs & Kolonkarzinom
Das Kolonkarzinom (Darmkrebs) ist eine bösartige Tumorerkrankung des Dickdarms (Kolon).
Es gehört weltweit zu den häufigsten Krebsarten. In Europa ist es nach Brust- und Prostatakrebs die dritthäufigste Tumorart.
Ursprung:
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Entsteht meist aus gutartigen Vorstufen, den Adenomen (Darmpolypen), die sich über Jahre zu Krebs entwickeln können.
Risikofaktoren:
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Alter (meist ab 50 Jahren)
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Familiäre Belastung / genetische Syndrome (z. B. FAP, Lynch-Syndrom)
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Ernährung (viel rotes Fleisch, wenig Ballaststoffe)
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Bewegungsmangel, Übergewicht
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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Colitis ulcerosa)
Symptome:
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Lange Zeit symptomlos
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Blut im Stuhl, Schleimabsonderung
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Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (Durchfall/Verstopfung im Wechsel)
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Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Blutarmut
Diagnose:
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Vorsorgekoloskopie (Früherkennung ab 50 bzw. ab 45 Jahren bei Risikopatienten)
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Biopsie zur feingeweblichen Untersuchung
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Bildgebung (CT, MRT, Ultraschall, PET/CT bei fortgeschrittener Erkrankung)
🩺 Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie richtet sich nach Stadium (TNM-Klassifikation), molekularen Markern, Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen.
1. Chirurgische Therapie
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Standard bei lokal begrenztem Kolonkarzinom
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Entfernung des betroffenen Darmabschnitts mit Lymphknoten (onkologische Resektion)
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Ziel: kurative Heilung
2. Chemotherapie
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Adjuvant (nach OP): zur Reduktion des Rückfallrisikos, v. a. ab Stadium III oder bei Risikokonstellationen in Stadium II
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Palliativ (bei Metastasen): zur Verlängerung des Überlebens und Symptomkontrolle
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Gängige Schemata: FOLFOX, CAPOX, FOLFIRI
3. Strahlentherapie
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Beim Rektumkarzinom Standard, beim Kolonkarzinom selten angewandt
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Kombination mit Chemo (Radiochemotherapie)
4. Zielgerichtete Therapien
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Antikörper gegen EGFR (Cetuximab, Panitumumab) – nur bei RAS-Wildtyp
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Antikörper gegen VEGF (Bevacizumab) – hemmen Gefäßneubildung
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Tyrosinkinase-Inhibitoren bei bestimmten Mutationen
5. Immuntherapie
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Checkpoint-Inhibitoren (z. B. Pembrolizumab, Nivolumab) bei Mikrosatelliten-instabilen (MSI-high) oder Mismatch-Repair-defizienten Tumoren
6. Innovative Therapien (klinische Studien, Spezialzentren)
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Dendritische Zelltherapie (DZT): Patienteneigene Immunzellen werden mit Tumorantigenen beladen und zurückgegeben → Aktivierung spezifischer T-Zell-Antwort
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Onkolytische Viren: gezieltes Infizieren und Zerstören von Tumorzellen, Freisetzung von Tumorantigenen
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Kombinationstherapien: DZT + Hyperthermie, DZT + Checkpoint-Inhibitoren
7. Supportive & integrative Maßnahmen
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Ernährungsmedizin, Bewegung, psychoonkologische Betreuung
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Komplementärmedizin (z. B. Misteltherapie, hochdosiertes Vitamin C, Mikronährstofftherapie – ergänzend, nicht ersetzend)
📊 Prognose
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Frühstadium (Stadium I–II): Heilungschancen > 70–90 %
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Stadium III: Heilungsrate 40–70 % (abhängig von Lymphknotenbefall, adjuvanter Chemo)
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Metastasiert (Stadium IV): mittlere Überlebenszeit 2–4 Jahre, mit moderner Therapie deutlich verbessert
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